Das Weingut Château de Beaucastel liegt auf einer Hochebene inmitten der Appellation Châteauneuf-du-Pape an der südlichen Rhône. Die Weinberge profitieren von nährstoffreichen Böden, die von rotem Ton geprägt und von Galets, den gebietstypischen großen Kieselsteinen, durchsetzt sind. Die nahe Rhône wirkt temperaturausgleichend, die Steine speichern die Wärme des Tages und geben sie nachts wieder an die Reben ab. Der immerwährende kühlende Wind der Alpen führt dazu, dass die Weine bei aller Opulenz stets elegant und frisch bleiben. Zudem trocknet der Mistralwind die Rebstöcke, was die Gefahr von Pilzbefall und Krankheiten minimiert.
In der Appellation Châteauneuf-du-Pape sind insgesamt 13 Rebsorten für die Produktion klassifizierter Weine zugelassen. Das Mischungsverhältnis obliegt den Winzern. Grenache gilt als Hauptsorte und mancher Erzeuger vinifiziert seinen Châteauneuf-du-Pape ausschließlich aus ihren Trauben. Auf Château de Beaucastel steht jedoch Vielfalt im Vordergrund. Für Familie Perrin gewinnen die Weine erst durch eine geschickte Kombination unterschiedlicher Sorten an Qualität und Charakter, sind ausgewogener und trotz des warmen Klimas frisch und elegant. Alle Traubensorten werden getrennt ausgebaut und erst danach assembliert.
Der Châteauneuf-du-Pape wird bei Beaucastel ausschließlich in großen Holzfässern vinifiziert, Barriques kommen nicht zum Einsatz. Während des Ausbaus findet kein Umpumpen statt, die Weine werden in der Regel unfiltriert abgefüllt. Auch hier weichen die Perrins von den Praktiken ihrer Kollegen ab.
Seit dem Jahr 1909 führt Familie Perrin die Geschicke des Weinguts. Auf Jacques Perrin geht die Methode der Dampferhitzung im Jahr 1920 zurück, die dazu führte, dass die Weine nicht mehr geschwefelt werden müssen: Das entrappte Traubengut wird mit Dampf auf 60 Grad erhitzt und nach 90 Sekunden wieder auf 20 Grad heruntergekühlt. Die Methode soll vorzeitiger Oxidation entgegenwirken.
Seit 1950 setzen sich Perrins als Vorreiter in der Region mit biologischer Wirtschaftsweise auseinander und wirtschaften seit 1974 unter biodynamischen Gesichtspunkten. Erneut war es Jacques Perrin, der damals für die Verbannung aller chemischen und künstlichen Zusätze, Dünger, Pestizide, Herbizide und Insektizide aus Weinberg und Keller verantwortlich zeichnete und von seinen Kollegen bisweilen für diese Maßnahmen belächelt wurde. Doch er und seine Nachkommen blieben ihrem Credo stets treu: Respekt vor der Natur, Hingabe zum Winzerhandwerk und organischer Anbau lassen den Reichtum des jeweiligen Terroirs erstrahlen.