Wolfgang Antoni Krieger verließ 1756 seine Heimatstadt und die elterliche Brauerei in Deggendorf, um in Riedenburg den Eselsbräu zu erwerben. Der Sohn Michael Krieger I kaufte den Riedenburger Mäuslbräu 1866. Seine Position in der 2. Generation brachte ihm den Spitznamen „Unterkrieger“ ein. Nachfolger Michael Krieger II absolvierte seine Ausbildung in der Augsburger Brauereischule, wo er die Herstellung von Weizenbier erlernte. Sein Wissen setzte er 1893 mit dem Brauen des ersten Riedenburger Weizenbiers um.
Ab 1960 legte Michael Krieger III den Schwerpunkt der „Brauerei Unterkrieger“ auf das Riedenburger Weizen. Die von seinem Vater entwickelte Biersorte wurde bald Marktführer. Michael Krieger IV leitete ab 1970 einen Wandel ein, der mit einer Namensänderung in „Riedenburger Brauhaus“ begann. Als in den 1980-er Jahren große Industriekonzerne kleine Brauereien zur Aufgabe zwangen, entwickelte das Ehepaar Krieger mit dem Öko-Konzept ein Alleinstellungsmerkmal, das dem persönlichen Lebensstil entsprach und den Fortbestand sicherte.
Die ersten Weizenbiere mit dem Bioland-Etikett kamen 1992 auf den Markt und 1994 erfolgte die komplette Umrüstung auf ökologische Produktion klassischer Biersorten. Die nächste Innovation bestand in der Zusammenarbeit mit dem Kloster Plankstetten ab 1997. Durch Verwendung von zertifiziertem Weizen, Gerstenkorn, Dinkel, Einkorn und Emmer aus dem klösterlichen Anbau und Verzicht auf Filtration entstanden fünf Urgetreide-Bierspezialitäten.
Das Brauwasser für alle Getränke bezog die Brauerei seit jeher aus dem eigenen artesischen Brunnen. Nachfolgend erweiterten gebraute Limonaden und
Craft-Biere das Sortiment. Den Pioniergeist der Brauerfamilie Krieger würdigte das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2021 mit der
Staatsmedaille in Silber. Michael Krieger übergab im selben Jahr die Geschäftsleitung seinem Sohn Maximilian, der durch Kompensation unvermeidbarer Emissionen den Status der Bio-Brauerei zum klimaneutralen Betrieb erwirkte.