Mit rund 290 Hektar bewirtschafteter Rebfläche zählt Iphofen im Landkreis Kitzingen zu den größten Weinbaugemeinden Frankens. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt im Steigerwald im Jahr 741. Bis zur Säkularisation 1810 prägten Würzburger Bischöfe ihre Geschichte. Bedeutend für den Weinbau war vor allem Fürstbischof Julius-Echter von Mespelbrunn (1545-1617), der Gründer des Würzburger Juliusspitals. Nach ihm wurde der berühmteste Weinberg Iphofens benannt.

Die historische Altstadt bietet einen schönen Rahmen, um die Weine aus den Weinlagen Julius-Echter-Berg, Kronsberg, Kalb und Domherr kennenzulernen. Mit ihren Hanglagen an der Südseite des Schwanberges, einer der höchsten Erhebungen des Steigerwaldes, bieten diese optimale Bedingungen für die Kultivierung von Trauben. Neben der Ausrichtung der Weinberge spielt vor allem der nahe Wald eine große Rolle für das vorherrschende Kleinklima. Der oberhalb der Reben liegende Waldgürtel schickt im Sommer kühle Brisen durch die Zeilen, im Winter dient er als Schutzschild vor eisiger Kälte. Reben auf dem Südhang kommt zudem die windgeschützte Kessellage zugute.

Kleinklimatische Unterstützung erfahren die Trauben jedoch auch durch den vorherrschenden Boden aus Gipskeuper, der sich nicht nur rasch erwärmt, sondern die Wärme sehr lange hält. Er verleiht den Weinen ihren mineralischen und gehaltvollen Charakter, dezent fruchtige Noten und ein würziges, kräutriges Aroma. Sie besitzen ein sehr gutes Reifepotenzial.

Das Sortenspektrum ist vielfältig. Angebaut werden neben Silvaner, Müller-Thurgau oder Scheurebe auch Bacchus, Kerner und Riesling sowie Spätburgunder, Domina, Schwarzriesling, Blauer Portugieser und Dornfelder.

Iphöfer Weine sind auch an Könighäusern beliebt. So lieferte das Juliusspital aus Würzburg 1953 einen Riesling aus dem Iphöfer Julius-Echter-Berg zu den Krönungsfeierlichkeiten von Queen Elisabeth nach London.