Den kleinen Eltviller Ortsteil Hattenheim aus dem Jahr 954 zieren ein historischer Marktplatz, gepflasterte Gassen und hübsch restaurierte Fachwerkhäuser mit historischer Bemalung ihrer Gefache, den Feldern zwischen den Holzbalken. Die Hattenheimer Burg ist das älteste erhaltene Bauwerk. Sie wurde vermutlich um das Jahr 1100 erbaut und ist im Besitz der Freiherren Langwerth von Simmern. Heute wird die Anlage für Veranstaltungen und Weinfeste genutzt.

Liebhaber feiner Gaumengenüsse kommen in Hattenheim auf ihre Kosten: Auf engstem Raum finden sich überregional bekannte Gourmetrestaurants wie Kronenschlösschen, Adlerwirtschaft oder Zum Krug. Der Weinprobierstand am Rhein mit seinen am Ufer gelegenen Weinfässern sorgt neben zahlreichen Straußwirtschaften für kulinarische Abwechslung.

Fast 300 Hektar Fläche sind in Hattenheim dem Weinbau vorbehalten. Manche Reben wachsen an leicht ansteigenden Südhängen, andere entlang der alten Bundesstraße, in der Lage Rheingarten sogar direkt auf der Insel Mariannenaue inmitten des Stroms. Im Portfolio findet man Riesling und Spätburgunder als Flagschiffe, begleitet von kleinen Anteilen Gutedel, Sauvignon Blanc, Scheurebe, Müller-Thurgau, Viognier oder weißen Burgundersorten.

Die bekannteste Weinlage des Rheingau Ortes ist der Steinberg: Er wurde im Mittelalter von den Mönchen der Zisterzienserabtei Kloster Eberbach an einem Südwesthang angelegt und ist noch heute von einer Bruchsteinmauer aus heimischem Schiefer umgeben. Wie in den berühmten Clos, den burgundischen Weinbergen, dient sie dem Schutz vor gefräßigen Tieren und sorgt für ausgeglichenes Klima.

Die Lage ist im Alleinbesitz der Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach, die im Jahr 2008 ihre Kellerei hierher verlegt haben. In der Zisterzienserabtei, die nur einen Steinwurf von der Kellerei entfernt liegt, hat die Bezeichnung Kabinett, ein deutsches Qualitätsweinprädikat, ihren Ursprung: Die Mönche lagerten bereits im 18. Jahrhundert die besten Weine eines Jahrgangs in einem separaten Cabinetkeller.