Von der Rhône in die Welt
Syrah zählt zu den edelsten Rebsorten der Welt und kann Weine hervorbringen, die in Jahrzehnten zu großartigen Kreszenzen heranreifen. Ihre Anbaufläche hat sich aufgrund steigender Nachfrage in den vergangenen Jahrzehnten stark vergrößert. Großen Anteil daran haben Rebfläche in Übersee, allen voran in Australien, von denen einige der bedeutendsten Syrahs stammen. Weltklasse zeigt die Sorte überall, Aromenfülle und Charakter sind jeweils durch den Standort bedingt.
Geschichte & Herkunft des Syrahs
Seine Heimat hat Syrah im südfranzösischen Rhônetal. Legenden, die besagen, dass die Wurzeln im ehemaligen Persien nahe der Stadt Shiraz liegen, konnten sich nicht bestätigen. Als gesichert gilt jedoch die Entstehung als natürliche Kreuzung aus den alten Rebsorten Mondeuse Blanche und Dureza.
![Syrah-Schild im Weinberg](https://a.storyblok.com/f/162842/5616x3744/d56ea3db48/syrah-schild-im-weinberg.jpg/m/3840x0/filters:quality(80))
Verbreitung des Syrahs
Neben Frankreich und hier vor allem dem Rhônetal finden sich Syrahtrauben auch in kleinen Mengen in Spanien, Italien, Deutschland und Österreich. Als zweite Heimat gilt Übersee, wo Syrah unter dem international ebenfalls gebräuchlichen Synonym Shiraz zu finden ist. Bedeutend ist vor allem Australien, das auf mehr als einem Viertel der gesamten Weinbaufläche des Landes Syrahreben anbaut – derzeit rund 40.000 Hektar.
Im australischen Barossa Valley stehen noch heute die ältesten, fast 200 Jahre alten, reblausresistenten Rebstöcke. Von hier stammt der vollmundige australische Shiraz Grange Hermitage des Weinguts Penfolds, der sich mit seinem ersten Jahrgang 1951 rasch zum berühmtesten australischen Wein entwickelte und lange Zeit Kultstatus besaß.
Anbaugebiete für Syrah
Weinbauländer mit warmem Klima
- Schwerpunkt:
Frankreich, Australien - Deutschland:
110 Hektar - Weitere wichtige Länder:
Argentinien, Spanien, Italien, Österreich
3 Shops für Syrah-Weine
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An- und Ausbau des Syrahs
Der frostempfindliche Syrah verlangt warmes Klima, um zu voller Reife zu gelangen, die Böden sollten nicht allzu fruchtbar sein, Granituntergrund gefällt. Zu heiße Witterung kurz vor der Ernte rächt die Sorte mit Überreife, was den Trauben Frucht und Säure nimmt – hier ist Fingerspitzengefühl beim richtigen Lesezeitpunkt gefragt. Da die Rebsorte gerbstoffreich ist, eignet sie sich für den Ausbau im Eichenholzfass. Hier kann sie ihr hohes Lagerpotenzial voll entwickeln und bildet zudem würzige Aromen wie rauchigen Speck, Pfeffer und Leder aus.
Den größten Genuss bieten traditionelle Syrahs nach ein paar Jahren Reife, jung genossen können sie rau und herb wirken. Die besten bereiten auch nach dreißig Jahren noch großes Trinkvergnügen. Stammen die Weine aus Übersee, sind sie aufgrund ihrer geringeren Tanninstruktur bereits etwas früher trinkreif.
Syrah-Weine – ein Überblick
Im Glas leuchten Rotweine tiefdunkel, im Duft zeigen sich Aromen von Himbeeren, Schwarzen Johannisbeeren, Erdbeeren, dunklen Beeren und Veilchen. Hinzu kommen Noten von Paprika und grünem Pfeffer. Je nachdem, woher die Weine stammen, gibt es zwei unterschiedliche Stilrichtungen: schlank, elegant und würzig sind Vertreter der Frankreich-Fraktion, fruchtbetont, weich und alkoholstark sind Weine nach dem Muster australischer Shiraz. Dank ihrer Tanninse besitzen sie stets ein sehr gutes Alterungspotenzial.
So unterschiedlich beide Stile sind, lassen sie sich heute nicht mehr eindeutig bestimmten Ländern zuordnen, wie das noch Ende des letzten Jahrhunderts der Fall war: Flying winemaker – Önologen, die in der Welt unterwegs sind und ihre Erfahrungen in mehrere Weingüter einbringen – trugen dazu bei, dass sich die Weinstile neu definierten oder international ausdehnten.
Syrah wird sortenrein ausgebaut, ist aber auch kongenialer Partner von Cabernet Sauvignon oder Grenache sowie Mourvèdre, Tempranillo oder Primitivo. Es gibt ihn ebenfalls als trockenen, kräftigen südfranzösischen Rosé.
Herausragende Weingüter für Syrah
Syrah-Varianten
- Côte Rôtie, Hermitage, Saint-Joseph oder CornasSyrah-Ikonen der nördlichen Rhône: feingliedrig, frisch, Noten von Schwarzen Johannisbeeren, Blau- und Brombeeren, zudem Würze aus Paprika und schwarzem Pfeffer
- Châteauneuf-du-PapeCuvéepartner in großen Roten: Syrah sorgt darin für Frische, Pfeffrigkeit und Spannung
- Australischer Shiraz-Stilweich, voll, gerbstoffmilder, alkoholreich
- Pays d’Ocaromatische, fruchtige und kräftige Rosés mit Fruchtnoten von Kirsche, Himbeere und Erdbeere sowie Aromen von weißem Pfeffer
Genuss rund um Syrah
Das passende Glas für Syrah besitzt einen großen Kelch mit einer leicht konischen Öffnung für intensive Aromen und mundfüllende Frucht.
Trinktemperatur
- die optimale Trinktemperatur liegt bei 14 - 15 °C
- gereifte Syrah lieben 16 - 18 °C
- fließt ein Rosé ins Glas, dürfen es 10 - 12 °C sein
Welches Essen passt zu Syrah?
- fruchtiger, würziger Syrah: Pasta mit Fleisch- oder Tomatensoße, Fleischpastete, Risotto mit Pilzen und Kräutern
- mittelschwerer bis alkoholreicher Syrah: Braten, stark gewürzte asiatische oder indische Currys
- voluminöser Übersee-Shiraz: Rinderschmorbraten, Wild, kräftige Wurst