Gegründet wird das in
Ihringen bei Freiburg ansässige Familiengut im Jahr 1881 von Josef Fidel
Stigler. 1991 übernehmen es Andreas und Regina Stigler in vierter Generation.
Mit einer Anbaufläche von rund 13 Hektar zählt es zu den kleineren Betrieben in
Deutschland, verfügt aber über Spitzenlagen am Kaiserstuhl und im Breisgau.
Manche Winzer würden sich unter diesen Voraussetzungen auf zwei oder drei
Rebsorten konzentrieren, um ihre besten Lagen optimal zu nutzen. Doch Andreas
Stigler sieht sein Gut ganz in der typischen badischen Weinbautradition:
vielfältige Rebsorten und ein ausgeglichenes Verhältnis von roten und weißen
Trauben.
Mit etwa einem Drittel
Spätburgunder, einem Drittel Weiß- und
Grauburgunder und einem Drittel weiterer
Sorten ist das Weingut repräsentativ für das gesamte badische Anbaugebiet. Bei
näherer Betrachtung sind
Vielfalt, Kreativität und Experimentierfreude
aber selbst nach badischen Maßstäben hier besonders ausgeprägt.
Insgesamt baut
das Weingut
zwölf verschiedene Rebsorten an, darunter wenig verbreitete Arten
wie
Cabernet Franc oder Petit Verdot. Und
Chenin Blanc, eine in südlichen
Ländern gängige Weißweintraube, die man in Deutschland aber fast nirgendwo
findet.
Diese hierzulande
ungewöhnlichen Trauben werden nicht nur sortenrein ausgebaut, sondern auch zu
einzigartigen
Cuvées verschnitten. Einen Wein wie „CAVE“, bei dem Cabernet Franc und
Petit Verdot kombiniert werden, findet man nur hier. Gleiches gilt für die
Kombination aus Chenin Blanc und
Sauvignon Blanc. Solche Nischenprodukte sind
für das Weingut ein wertvolles Alleinstellungsmerkmal. Andere innovative
Kreationen sind der maischevergorene Grauburgunder namens „M“ und der Likörwein
„PS“.
Das Gros des Sortiments
aber bilden die
klassischen weißen und roten Burgundersorten. Bei ihnen
zeigt sich die besondere Güte der Lagen und auch, dass Sortenvielfalt kein
Widerspruch zur Weinqualität sein muss. Aus gleich fünf verschiedenen Rebsorten
bringt das Weingut Große Gewächse nach VDP-Klassifikation hervor:
Spätburgunder, Grau- und
Weißburgunder,
Chardonnay und
Riesling. Und weil das
offenbar immer noch nicht reicht, zählen auch Sekt und Edelbrände zum Portfolio
des Familienbetriebs.