Das Sekthaus Kessler ist die älteste Sektkellerei Deutschlands. Gegründet von Christian Kessler im Jahr 1926 schaut das Unternehmen mit Sitz am schönen Neckar in Esslingen auf eine besondere Geschichte. Christian Kessler ließ sich entgegen dem Wunsch seines Vaters zum Kaufmann ausbilden und fand im Jahr 1807 eine Anstellung im Champagner-Haus Verve Cliquot Fourmeaux & Cie in Reims.
Hier bewies er seine Fähigkeiten als Kaufmann und eröffnete für das in der Krise befindliche Unternehmen neue Absatzmärkte. Der Lohn seiner Arbeit war die Beförderung zum Prokuristen durch Barbe-Nicole Cliquot. Wäre es nach Madame Cliquot gegangen, wäre Christian Kessler ihr Nachfolger geworden, doch Kessler war von der Industrialisierung in Europa fasziniert und gründete 1822 eine eigene Tuchfabrik in Reims.
Kessler zog es aber wieder nach Deutschland, so dass er nach dem Fund einer Betriebsstätte auf deutschem Boden und Esslingen, wieder in die alte Heimat zurückkehrte. Der Sekt aber ließ ihn nicht los, so dass er noch im selben Jahr, 1826, die Sektkellerei Kessler gründete. Schon bald florierte das Geschäft mit dem Sekt, den Kessler nach der traditionellen Methode der Flaschengärung, wie er es im französischen Champagnerhaus gelernt hatte, herstellte.
Der heutige Besitzer, Christopher Baur, übernahm im Jahr 2005 die Sektkellerei und führt sie genauso fort, wie Kessler es damals begann: mit einem besonderen Sinn für Qualität und Raffinesse. Noch immer schmückt das von Christian Kessler entworfene achteckige Etikett die Sektflaschen, wenn auch etwas modernisiert. Auch die Kellerei selbst erfuhr einige Umgestaltungen, aber ein Teil der Sekte wird auch heute noch im mittelalterlichen Reifekeller gelagert.