Die ersten dokumentierten Aufzeichnungen
der Winzerfamilie Leitz aus
Rüdesheim sind auf das Jahr 1744 datiert. Jede
Generation führte die Tradition des Weinbaus fort, oftmals begleitet durch
empfindliche Rückschläge durch die Wirren der Weltgeschichte.
Der Großvater des
heutigen Besitzers restaurierte das komplett zerstörte Weingut Leitz in der
Nachkriegszeit und wurde 1947 der erste voll erwerbstätige Winzer im
Rheingau.
Die Nachfolge traten wie üblich der Sohn und seine Frau an, die Eltern des
heutigen Besitzers. Doch ein neuer Schicksalsschlag folgte: Der Vater verstarb
14 Monate nach der Geburt 1964. Trotzdem stand die Fortführung des
Familienbetriebs
seinerzeit schon fest.
1985 trat Johannes Leitz nach Abschluss
seiner Ausbildung zum Winzer die Leitung des Weinguts an. Da er seine Jugend
bereits aktiv mitgeholfen hatte, kannte der damals 21-jährige Unternehmer die Rüdesheimer
Weinlagen bis ins Detail.
Diesen Vorteil wollte Johannes Leitz ausbauen und
suchte nach einer Methode, das charakteristische Aroma der anfangs drei Hektar
großen Anbaufläche in den Weinflaschen einzufangen. Den initialen Auslöser für
die Veredelung der Rieslingweine bildete die Bekanntschaft mit einem Fachmann
auf einer Weinmesse, der die Grundlagen des Begriffs „Terroir“ erklärte.
Durch präzise Berücksichtigung äußerer
Faktoren im Zusammenspiel der Rebsorte mit Sonne, Regen, Temperaturen,
Bodentyp, Hangneigung und Herkunft entstehen die unverwechselbaren Aromen einer
Lage. Seit 1996 ist der Winzer Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter
VDP.
Johannes Leitz verinnerlicht das Anbauprinzip mit großem Erfolg und
erweitert die Anbaufläche 130 Hektar, die nach konventionellen Methoden
in Handarbeit bewirtschaftet werden, da Maschinen auf den Weinbergen mit bis zu
62 Prozent Steigung nicht eingesetzt werden können.