1985 war das Gründungsjahr von Barón de Ley im spanischen Anbaugebiet Rioja durch eine Interessengemeinschaft befreundeter Winzerfamilien. Ihr Ziel war die Gründung eines Weinguts, das sich an den großen Châteaux in Bordeaux orientieren sollte: mit ähnlichem Terroirgedanken, ähnlichem Ausbaustil und einer Lage inmitten von Weinbergen, um die Wege von der Rebe in den Keller so kurz wie möglich zu halten. Das Team erwarb zu diesem Zweck ein ehemaliges Benediktinerkloster aus dem 16. Jahrhundert und machte es zum Stammsitz des Unternehmens.
Sie ließen 90 Hektar rund um die Gebäude am Ufer des Flusses Ebro mit der in der Rioja heimischen Rebsorte
Tempranillo bepflanzen und erhielten die Erlaubnis, als eines von wenigen Weingütern in der Region,
Cabernet Sauvignon anzubauen. Beide Sorten profitieren vom Bodenprofil aus kalkhaltigem Untergrund mit tiefliegenden Tonschichten und dem
gemäßigten Klima der Rioja: Die Sommer sind nicht zu heiß, die Winter nicht zu kalt, die Niederschläge ausreichend und die Vegetationsphase entsprechend lang, um ausgereiftes Traubengut in die Keller zu bringen.
Mittlerweile hat das börsennotierte Unternehmen
mehrere Weingüter in unterschiedlichen Regionen des Anbaugebiets hinzugekauft und bewirtschaftet 600 Hektar Rebfläche, auf denen neben Tempranillo und Cabernet Sauvignon auch
Garnacha Tinta und seltene rote Rebsorten wie Maturana, Graciano sowie die weiße Rebsorte Viura wachsen. Je nach Terroir bringen sie Weine unterschiedlicher Stilistik hervor. Barón de Ley hat nach wie vor als einer von wenigen Erzeugern die Erlaubnis, seinen Rioja-Weinen, die unter DOCa-Statuten in den Handel kommen, einen winzigen Anteil Cabernet Sauvignon beizumischen.
Für die Geschicke des Unternehmens zeichnet seit dem Jahr 2000 Önologe Gonzalo Rodriguez verantwortlich. Trotz der Größe des Unternehmens lassen er und sein Team die Reben nicht aus den Augen. Kein Schritt wird dem Zufall überlassen, jede Handlung im Weinberg und im Keller wird strengstens überwacht, sei es die Arbeit in den Rebzeilen während der Vegetationsperiode, die streng selektive Handlese oder der Ausbau in Edelstahltanks und die Reife in Barriquefässer. Die Rotweine, die Barón de Ley in den Verkauf bringt, orientieren sich zwar am traditionellen Rioja-Stil, besitzen aber eine eigene moderne Stilistik.
Die Kombination von Altem und Neuem spiegelt sich im neuen, baulich ansprechend gestalteten Hauptgebäude wider, das direkt neben dem Kloster errichtet wurde. Es wurde aus hochwertigen Materialien wie Oregon-Eiche und handgefertigten Backsteinen erbaut. 2018 erfolgte darüber hinaus der Bau eines neuen Kellereigebäudes aus Pinienholz mit einer Lagerkapazität von bis zu 30.000 Barriquefässern – das zweitgrößten der Welt.