Das Weingut Ceretto wurde 1937 von Riccardo Ceretto gegründet. Er besaß noch keine eigenen Rebhänge, sondern baute seine Weine mit zugekauften Trauben aus. Erst seine Söhnen Bruno und Marcello legten ab den 1970er Jahren erste eigene Weinberge an und schenkten dem Terroir gebührende Aufmerksamkeit. Heute gehören vier Betriebszweige zum Unternehmen.
Die Cerettos revolutionierten durch neue An- und Ausbaumethoden die Herstellung von Barolo und Barbaresco, die bis dato viele Jahre der Reife benötigten, um trinkbar zu werden. Es entstanden Gewächse, die schon nach ein bis zwei Jahren in der Flasche Genuss bereiteten und trotzdem von höchster Qualität waren.
Darüber hinaus begannen sie, ihre Einzellagen von autarken Weingütern bearbeiten zu lassen: Die Cantina Bricco Asili war das erste Gut, das von Bruno und Marcello Ceretto im Jahr 1973 geplant und realisiert wurde. Die Idee war, einen Ort nach dem Vorbild französischer Châteaus direkt am Ursprungsort der Trauben zu errichten.
1976 gründeten die zielstrebigen und ambitionierten Brüder mit einer Gruppe weiterer Winzer in Santo Stefano das Unternehmen I Vignaioli di Santo Stefano, um sich gemeinsam der Produktion
terroirgeprägter Qualitätsweine aus Muskatellertrauben zu widmen, für die die Region bekannt ist. Mittlerweile verfügen sie hier über eine Rebfläche von rund 37 Hektar. Seit 2017 ist die Produktion des
Moscato d’Asti Bio-zertifiziert.
Die Cantina di Castiglione Falletto ging 1982 an den Start, um ausschließlich Trauben aus den besten Weinbergen der Appellation Barolo zu vinifizieren. Mittlerweile firmiert das Gut unter Bricco Rocche und wurde im Jahr 2000 um den Bau eines futuristischen Glaskubus erweitert, der sich in das Profil der umliegenden Hügel einfügt.
Ende der 1980er Jahre wählte Familie Ceretto ein altes Bauernhaus am Rande von Alba aus, das sie zu ihrem Firmensitz umbaute. Die Tenuta Monsordo Bernardina, wurde innerhalb weniger Jahre zur Schaltzentrale des Unternehmens. Die Herstellung und Veredelung einiger der wichtigsten Weine, die Verwaltungs- und Handelsaktivitäten, die Büros und das Lager von Ceretto sind hier konzentriert.
Mehr als 30 Hektar Weinberge umgeben den Betrieb und beherbergen traditionelle und internationale Rebsorten, die nach strengen Prinzipien der ökologischen Nachhaltigkeit angebaut werden. Als Wahrzeichen wurde 2009 die als Begegnungsstätte gedachte, begehbare Glasinstallation The Grape (l'Acino) mit Blick auf die Weinberge eingeweiht.
Alessandro Ceretto, die dritte Generation, begrenzt den Einfluss des Menschen auf die Entstehung des Weines und lässt der Natur ihren Lauf. Seit 2008 vergären die Weine spontan ohne zugesetzte Hefen und der Einsatz neuer Fässer wurde zugunsten gebrauchter Fässer reduziert. Auf diese Weise wird das Aroma des Weines nicht von Geschmacksnoten und Tanninen des neuen Holzes überdeckt. Unter seiner Ägide hat der Betrieb im Jahr 2010 alle Weinberge auf biologischen Anbau umgestellt.