Maurizio Zanella hatte schon in jungen Jahren in Frankreich das traditionelle Flaschengärverfahren der Champagner kennengelernt und die Vision, diese Methode auch in Italien umzusetzen. Mit dem Kauf eines Hauses in den Hügeln von Erbusco legte seine Mutter Annamaria Clementi im Jahr 1964 den Grundstein für die Karriere eines der bedeutendsten Schaumweinproduzenten Italiens.
Zanella hatte das Potenzial der Region Franciacorta für großartige Trauben erkannt und von Anfang an auf
außergewöhnliche Präzisionsarbeit gesetzt. Er baute ab 1968 die klassischen Sorten
Chardonnay,
Pinot Nero und
Pinot Bianco an und erzeugte nach zwei Stillweinen 1976 seinen ersten drei Schaumweine, die umgehend für Aufsehen sorgten.
Mit dem Önologen von Dom Pérignon, Emile Peynaud, hatte er sich für die ersten Projekte einen ebenso qualitätsverrückten Berater ins Unternehmen geholt. 1979 folgten der Kellermeister des Champagner-Hauses Moët et Chandon, André Dubois, sowie der kalifornische Winemaker Brian Larky. Zanellas unablässige Suche nach dem perfekten Ergebnis, sein Wissensdurst und der Glaube an die große Kunst der Schaumweinherstellung im traditionellen Stil führten dazu, dass sein Weingut nach und nach an Größe gewann.
1994 übernahm die Santa-Margherita-Gruppe der Familie Marzotto die Hauptanteile des Unternehmens – Präsident ist bis heute Maurizio Zanella. 1995 wurden die Spumanti der Franciacorta DOCG klassifiziert – als erste Spumanti Italiens, die ausschließlich mittels Flaschengärung erzeugt wurden.
Die Hügel der Franciacorta gründen auf mineralreichem Boden, der beste Voraussetzungen für die Kultivierung edler Reben bietet. Das Klima ist mild, durch die nahen Alpen vor zu kalten Nordwinden geschützt und von vielen Sonnenstunden verwöhnt. Aus den anfänglich zwei Hektar Rebfläche sind mittlerweile rund 280 Hektar geworden, die sich im
DOCG zertifizierten Franciacorta-Bereich befinden und sich auf 20 Gemeinden aufteilen. Kultiviert werden neben den klassischen Sorten Chardonnay, Pinot Nero und Pinot Bianco auch
Cabernet Sauvignon,
Cabernet Franc,
Merlot und Carménère, die in die roten Stillweine fließen.
Jedes Detail bei Ca‘ del Bosco ist genau durchdacht: Die Trauben transportiert das Ernteteam nach der
selektiven Handlese behutsam in kleinen Kisten, damit sie nicht zerdrückt werden und der Oxidation ausgesetzt sind. Anschließend werden sie gewaschen und getrocknet, um sie von unerwünschten Mikroorganismen und Feinstaub zu befreien. Die anschließende Ganztraubenpressung erfolgt ausschließlich mittels Schwerkraft. Großer Faktor bei der Produktion ist Zeit: Der Wein lagert zwischen
18 und 21 Monaten auf der
Hefe und schließlich weitere 25 Monate, bevor er in den Verkauf gelangt. Auf diese Weise können sich komplexe Aromen, Finesse, Eleganz und feine Frucht eines Franciacortas langsam entwickeln.
Ca' del Bosco wurde im Jahr 2014 Bio-zertifiziert. Dahinter steht die Philosophie, das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Ökosystemen zu respektieren und die darin lebenden Organismen zu schützen.
Maurizio Zanellas zweite Liebe gehört der Kunst: Ca' del Bosco ist ein Ort, an dem Kunst und Wein zusammenfinden, symbolisiert durch Installationen und Skulpturen, die über das ganze Gut verteilt sind.