1851 steht als
Gründungsjahr in der Chronik der Maison Bouvet Ladubay, einem Traditionshaus an
der Loire, das sich auf die Herstellung von Crémant spezialisiert hat. 23 Jahre
alt war Étienne Bouvet, als er sich und seiner Frau Celestine Ladubay einen in
den Tuffstein gehauenen Keller von acht Kilometern Länge in
Saint-Hilaire-Saint-Florent in der Nähe der Schaumweinstadt Saumur kaufte.
Innerhalb weniger Jahre exportierte sein Weingut exklusive Crémants bis nach
Großbritannien und Bouvet Ladubay wurde offizieller Lieferant des britischen
Parlamentes.
Étienne Bouvet
war zielstrebig und kulturell interessiert. Er ließ ein kleines Theater bauen
und schaffte seinen Angestellten Zugang zur Kultur. Als er 1908 ohne direkte
Nachkommen verstarb, wurde das Unternehmen daraufhin in Teilen verkauft. Es
sollte noch bis in die 1950er Jahre dauern, bis es den damaligen Besitzern
gelang, Cuvées zu produzieren, die wieder Beachtung fanden. 1974 ging die
Maison in den Besitz der Taittinger-Gruppe über – unter Führung von Patrice
Monmousseau, dessen Großvater nach der Zerschlagung des Betriebs die
Produktionsanlage erwerben konnte.
Patrice griff
das Thema Kultur wieder auf und unter seiner Ägide wurde 1992 ein Zentrum für
zeitgenössische Kunst eingeweiht. Darüber hinaus erweckte er das einstige
Theater zu neuem Leben. Es wird seitdem für Veranstaltungen, Konzerte und
Theateraufführungen genutzt. Malerei, Bildhauerei, Tanz, Theater, Literatur und
Film sind Themenbereiche, die von da an unzertrennbar mit dem Namen Bouvet
Ladubay in Verbindung stehen.
Das Jahr 2006
stellte den Betrieb erneut vor große Veränderungen: Die Taittinger-Gruppe
verkaufte Bouvet Ladubay an den indischen Konzern United Breweries. Der Chef
des Konzerns, Dr. Vijay Mallya, bewahrte jedoch die Autonomie des Hauses und ließ
es im Familiensinn weiterführen. Sein Engagement währte zehn Jahre, seitdem
steht Familie Monmousseau wieder als alleiniger Anteilseigner in den Büchern.
Geleitet wird Bouvet Ladubay heute von Juliette Monmousseau, Vater Patrice steht
ihr als Präsident des Schaumweinhauses stets zur Seite.
Die Familie
fühlt sich dem
Bestreben nach höchster Qualität verpflichtet. Ihr Motto lautet „Excellence“.
Da Bouvet Ladubay keine eigenen Weinberge besitzt, arbeitet man für die
Herstellung der Schaumweine mit rund 100 Erzeugern zusammen, die jedes Jahr neu
ausgewählt werden. Ihre Trauben werden nach strengen Qualitätskriterien
kontrolliert. Das Gros der Trauben stammt aus den Appellationen Saumur, Anjou
und Crémant de Loire. Lehmige, kalkreiche Böden zeichnen sie aus. Zur
Verwendung kommen
Chenin Blanc,
Cabernet Franc und etwas
Chardonnay, die
perfekte Wachstumsbedingungen in den dortigen Rebzeilen finden.
Nach erfolgter
erster Gärung werden die Weine verschiedener Rebsorten, Weinberge und Jahrgänge
im Frühjahr des jeweils nächsten Jahres miteinander kombiniert und zu einer
Cuvée zusammengestellt. Patrice Monmousseau legt bei jeder Cuvée selbst Hand an
und verleiht den Schaumweinen von Bouvet-Ladubay ihren besonderen Charakter.
Erzeugt werden jährlich rund sechseinhalb Millionen Flaschen ausschließlich
nach traditioneller Flaschengärmethode.