Die florentinische Adelsfamilie Frescobaldi betreibt seit dem frühen 14. Jahrhundert Weinbau in der Toskana. Seitdem belieferten sie unzählige europäische Königshöfe und entwickelten sich zu einer der einflussreichsten Familien des europäischen Weinbaus. Die Erfolgsgeschichte begann in der Tenuta Castiglione, die noch heute im Besitz der Familie ist. Sämtliche Etiketten des Weinguts sind mit dem Frescobaldi-Wappen versehen, das einen Krone, ein Schild und drei Felsen ziert, die Castiglione symbolisieren.
Im 20. Jahrhundert verwaltete Vittorio Frescobaldi mit Unterstützung seiner beiden Brüder Ferdinando und Leonardo das Familienweingut, das im Jahr 1980 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurdet. 1995 gingen die Frescobaldis ein Joint Venture mit dem kalifornischen Weinhaus Mondavi ein und übernahmen gemeinsam die Weingüter Luce della Vite in Montalcino und Ornellaia in Bolgheri, dessen alleiniger Besitzer Frescobaldi nach dem Verkauf von Mondavi im Jahr 2005 heute ist.
Derzeit führt die 31. Frescobaldi-Generation unter Lamberto Frescobaldi die Geschicke des toskanischen Weinimperiums. Frescobaldi besitzt mittlerweile neun Weingüter mit einer Gesamtfläche von 850 Hektar in verschiedenen DOC- und DOCG-Regionen in der Toskana und im Friaul: Die Lage Castello Pomino in der DOC Pomino ist im Alleinbesitz von Frescobaldi und hauptsächlich mit weißen Rebsorten bestockt.
Im Herzen der Region Chianti Rùfina bei Florenz liegen Castello di Nipozzano und Rèmole. Bei Montespertoli befindet sich die Tenuta Castiglioni. Hier wurden im 14. Jahrhundert die ersten Rebzeilen des Unternehmens angepflanzt. In der DOCG Montalcino, in der der Brunello entstand, liegt die Tenuta Castelgiocondo. Mit der Tenuta Calimaia feiert Frescobaldi die Rückkehr der Familie nach Montepulciano. Die Tenuta Ammiraglia kam in der Maremma hinzu und seit 2005 ist die Familie alleiniger Eigentümer der Tenuta dell'Ornellaia in Bolgheri.
Dessen nicht genug: Seit diversen Jahren besteht eine Zusammenarbeit zwischen Frescobaldi und dem Hochsicherheitsgefängnis der Insel Gorgona, 32 Seemeilen von Livorno entfernt. Agrarwissenschaftler und Weinspezialisten des Unternehmens arbeiten mit den Gefangenen, die in Weinbaumethoden geschult werden, um ihnen die Wiedereingliederung in die Gesellschaft nach der Entlassung zu erleichtern. Die Bewirtschaftung der Rebflächen erfolgt nach biologischen Grundsätzen. Ihr Traubengut aus Vermentino und Ansonica steht für den Gorgona, einen Weißwein, der Hoffnung und Freiheit symbolisieren soll.
