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Rauchbier

Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot und doch so anders, als alles, was man als Liebhaber deutscher Biere kennt. Eine wahre Bierspezialität.

Geschichte

Das Malz ist das Herzstück jeden Bieres. Und um Malz für den Brauprozess vorzubereiten, muss dieses mit Hilfe einer Darre getrocknet werden. Im Jahr 1635 wurde dafür die rauchfreie Darre erfunden. Bis dahin wurden Malze jedoch in den meisten Fällen über Feuer und Rauch gedarrt. Dadurch bekam das Malz, und damit auch das Bier, ein Raucharoma, wie es heute für das Rauchbier typisch ist.
Es dauerte bis ins 19. Jahrhundert, bis die rauchfreie Darre auch in Deutschland einzog. Dann ging jedoch alles ganz schnell und nach kurzer Zeit waren kaum noch Rauchbiere auf der Karte. Einzig in Bamberg behielt man das klassische Darrverfahren bei und setzte sich wie ein kleines gallisches Dorf von der Bierwelt ab.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es im beschaulichen Bamberg noch vier Brauereien, die ihr Malz selber nach der Rauchbiermethode darrten. Heute sind davon noch zwei übrig, die es jedoch geschafft haben, aus dem Bamberger Rauchbier ein UNESCO-Weltkulturerbe zu machen.
Seit wenigen Jahren gibt es einen offiziellen Gedenktag der Rauchbierbewahrung. Es kann dabei wohl kaum ein Zufall sein, dass dieser Gedenktag jährlich auf den 23. Juli fällt. Denn an diesem besagten Tag im Juli 1635 wurde in England das Patent der rauchfreien Darre angemeldet.
Carsten Konsen
feinkosten Bierressort
Gerstenmalz

Brauart

Das Geheimnis eines guten Rauchbieres liegt im Malz. Viele, vor allem kleine Craft-Beer Brauereien, nutzen Raucharomen. Dabei sieht das Originale Rauchbier vor, dass ausschließlich feuergeräucherte Malze zum Einsatz kommen. Da es sich bei Rauchbier nicht um eine spezielle Biersorte handelt, können Rauchbiere obergärig und untergärig sein. Da der rauchige Geschmack eines Rauchbiers durch das Malz bestimmt wird, kann jede Biersorte ein Rauchbier sein, sobald die Rauchmalze eingesetzt werden.
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Aussehen, Geruch und Geschmack

Ein originales Rauchbier, wie das Märzen von Aecht Sckenkerla zeichnet sich primär durch seine intensiven Rauchnoten aus. Zudem finden sich einprägende Raucharomen im Rauchbier. Und so definiert sich das Rauchbier über seinen vordergründigen und nicht zu überschmeckenden Rauchgeschmack. Rauch, Rauch, Rauch, könnte man sagen. Und so hält Rauchbier tatsächlich genau das, was der Name verspricht. Wer sich auf diese Spezialität einlässt, wird neben dem Rauch auch süße Malz-Nuancen erkennen und eine leichte Hopfenbittere vernehmen.
Farblich sind Rauchbiere aufgrund des hohen Malz-Gehalts meist relativ dunkel, haben einen Alkoholgehalt um die 5 Prozent und haben aufgrund der intensiven Aromen einen fast cremigen Charakter.
4 Fakten
  • Ursprungsland: Deutschland
  • Region: Bamberg
  • Seit: 5.000 Jahren oder dem 27. März 1635
  • Bamberger Rauchbier ist UNESCO-Weltkulturerbe

Beliebte Marken

Da Rauchbier im Grunde keine eigenständige Biersorte ist, sind auch die bekanntesten Rauchbiere Deutschlands sehr unterschiedlich. Während das Schlenkerla der Brauerei Hellerbräu ein Märzen ist, welches mit Rauchmalzen gebraut wird, ist das Rauchbier der Brauerei Spezial ein Lager. Man sagt im Volksmund, dass Rauchbier erst ab dem 3. Bier so richtig schmeckt, weil man sich an das Raucharoma gewöhnen muss.
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Unser Fazit

Zu Recht sagt man, dass man Bamberg nicht besucht hat, wenn man kein originales Bamberger Rauchbier getrunken hat. Es ist ein spezielles Bier, mit einem einzigartigen Aroma, das zu Beginn einer Gewöhnungsphase bedarf, aber tatsächlich mit jedem Bier noch besser wird. Nicht umsonst ist es zum Weltkulturerbe erklärt worden. Muss man probiert haben!
Kurz gesagt
Viele Biere verleiten mit ihrem Namen zu geschmacklichen Fehlinterpretationen. So schmeckt das Altbier nicht alt, das India Pale Ale nicht nach indischen Gewürzen und ein Kellerbier… nun gut, auch wenn der Vergleich möglicherweise in Teilen hinkt, ist doch eins klar: Rauchbier schmeckt definitiv nach Rauch. Und das ist, kurz gesagt, das, was ein Rauchbier so besonders macht .
Carsten Konsen
Carsten Konsen
feinkosten Redakteur