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Wiener Lager

Die Erfindung des österreichischen Braumeisters Anton Dreher
Wiener Lager in Fakten
  • Ursprungsland: Österreich
  • Region: Wien
  • Seit dem 19. Jahrhundert
  • Lagerbier in seiner pursten Form
Das bernsteinfarbene Wiener Lager überzeugt mit einer dezenten Bitterkeit, die durch malzige Aromen unterstützt wird.
Wiener Lager

Die Geschichte vom Wiener Lager

Im Jahr 1836 übernahm Anton Dreher die Brauerei seines Vaters. Er entwickelte das untergärige Wiener Lager, das er 1840/1841 auf den Markt brachte. Diese neue Biersorte wurde systematisch untergärig fermentiert, um ein Bier mit kupferrot-brauner Farbe zu erhalten.
Für die Reifung und Lagerung war eine konstante, kühle Temperatur notwendig. Aufgrund dieser Anforderung erhielt das Bier seinen Namen. Obwohl Anton Dreher in Österreich ansässig war, befolgte er in seiner Brauerei die bayerischen Braumethoden. Daher braute er Bier nur in den Wintermonaten zwischen Oktober und April. In dieser Zeit waren aufgrund der Temperaturen eine kühle Gärung und das Sammeln von Eis für den Lagerkeller möglich.
Auf der Brauausstellung in Wien gewann Drehers Lager 1858 die Goldmedaille für herausragende Leistungen. Kaiser Franz Joseph I. würdigte am 26. November 1861 Anton Drehers Arbeit mit einem Besuch in seiner Brauerei.
In London stellte Dreher auf der Internationalen Ausstellung 1862 vier Biersorten vor, für die er eine Bronzemedaille erhielt. Anton Dreher wurde als Anerkennung für diesen Erfolg vom Kaiser zum Ritter des Kaiserlich Österreichischen Franz-Joseph-Ordens ernannt.

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Herstellung von Wiener Lager

Wiener Malz, Saazer Hopfen, Abkochmaischen und lange Lagerzeiten sind für die Herstellung von Wiener Lager erforderlich. Diese Biersorte ähnelt stark den bayerischen und böhmischen Lagerbieren, seinen nächsten Verwandten. Jedoch ist das wichtigste Unterscheidungsmerkmal eindeutig das Malz. Wiener Lager ist dunkler und voller als seine böhmischen Pendants, aber viel heller als die dunkleren Münchner Biere.
Im Jahr 2016, zum 175. Jahrestag von Drehers erstem Bier, beschloss die Schwechater Brauerei, Wiener Lager wieder auf den Markt zu bringen. Braumeister Andreas Urban experimentierte mit verschiedenen Malzrezepten. Er entschied sich für eine Mischung aus 60 Prozent Wiener Malz und 40 Prozent Pilsener Malz. Selbst dieses Verhältnis ergibt ein tief bernsteinfarbenes Bier mit Tiefe und echtem Mundgefühl. Der Hopfen bietet einen sanften, kräuterlastigen Kontrast zu den Malzen.
Auch andere österreichische Brauereien haben begonnen, mit diesem Stil zu experimentieren. Die Rezepturen variieren ebenso wie die Hopfengrade. Jedoch streben alle Brauereien nach reichhaltigen, kräftigen Bieren, die authentische Nachfolger von Drehers Wiener Lager sind.

Aussehen, Geruch & Geschmack von Wiener Lager

Wiener Lager besitzt eine Farbe, die von Kupfer bis Rotbraun reicht. Diese Biersorte zeichnet sich durch malziges Aroma und leichte Malzsüße aus. Der Malzgeschmack sollte einen deutlichen Grad an geröstetem Charakter aufweisen. Wiener Lager verfügt über eine geringe bis mittel-niedrige Hopfenbitterkeit.
Wiener Lager begeisterte sogar Kaiser Franz Joseph, sodass er die Brauerei Anton Drehers besuchte.
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Unser Fazit

Wiener Lager stammt aus Österreich, ist kupfer- bis bernsteinfarben und überrascht mit seinen Röstaromen. Der Malzkörper und die Hopfenaromen sind deutlich zu spüren. Außerdem ist das Wiener Lager ein erfrischendes und gut ausbalanciertes Bier, das hervorragend zu Gerichten der Küche Österreichs passt. Obwohl das Wiener Lager in Vergessenheit geriet, erfreut es sich mittlerweile wieder großer Beliebtheit.
Kurz gesagt
1841 produzierte Anton Dreher das Wiener Lager, ein untergäriges, lange kalt gelagertes Bier. Obwohl es lange Zeit in seinem Ursprungland in Vergessenheit geriet und vom Märzen verdrängt wurde, erlebt diese Biersorte in den letzten Jahren ein Comeback.
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feinkosten Redaktion