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Altbier

Düsseldorfer Bier & Normalität, im Rest Deutschlands nahezu unbekannt
Altbier in Fakten
  • Ursprungsland: Deutschland
  • Region: Düsseldorf
  • Kalorien: 205 kcal pro 500 ml
  • Ø Alkoholgehalt: 4,7 %
  • Seit Anfang 1266
  • Ein deutsches Ale
  • Eine Bierspezialität, die dem Kölsch nicht nur geografisch sehr nahe steht, sondern auch in dessen Brauweise

Geschichte vom Altbier

Um direkt zu Beginn das Wichtigste klarzustellen: Altbier heißt nicht Altbier, weil es alt ist. Es ist auch nicht abgestanden und schal und daher „alt“. Altbier ist alt, weil seine traditionsreiche Geschichte bis ins antike Rom zurückzuführen ist. Und das ist ein Alter, bei dem man ruhig „Alt“ in den Namen aufnehmen kann.
Seinen Namen hat es allerdings nicht den Römern zu verdanken, sondern Carl von Linde, der im Jahr 1873 die Kältemaschine erfand und es so möglich machte, das ganze Jahr über untergärige Biere, wie Pils, zu brauen. Diese benötigen nämlich sehr kühle Temperaturen während der Reifung und Gärung. Diese Neuerung führte dazu, dass die untergärigen Biere ganzjährig verfügbar waren und so schnell an großer Beliebtheit gewannen. Die Biere nach klassischer obergäriger Braumethode hatten Konkurrenz bekommen und schnell boten die meisten Gaststätten und Kneipen sowohl das neue untergärige, als auch das alte obergärige Bier an. Fortan etablierte sich der Name Altbier für das Bier nach alter, traditioneller Braumethode.
Die älteste Altbierbrauerei ist die Bolten-Brauerei in Korschenbroich. Seit 1266 wird hier Altbier gebraut, das klassische „Ur-Alt“.
Heute hat sich das obergärige Altbier nur noch in Regionen des Niederrheins und in Düsseldorf als bevorzugte Bierart gehalten. Dabei gilt Düsseldorf als die Hauptstadt des Altbiers. Eine bekannte Nachbarstadt Düsseldorfs hat übrigens ebenfalls ein eigenes obergäriges Bier mit untergärigem Reifungsprozess, das mit dem Altbier verwandt ist – das Kölsch.

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Herstellung

Das Altbier hält sich streng an das deutsche Reinheitsgebot und die gegebenen Zutaten Malz, Hopfen, Hefe und Wasser. Wie für Biere nach traditioneller Brauart üblich, wird Altbier mit obergäriger Hefe gebraut. Jedoch wird diese bei relativ niedrigen Temperaturen um die 16 Grad gegärt und anschließend kühl gereift. Ein Vorgehen, das bei untergärigen Bieren Anwendung findet. Aufgrund des hohen Malzgehalts im Sud des Altbiers erhält dieses seine dunkle Farbe.

Geschmack, Aussehen & Geruch

Ein klassisches Altbier überzeugt mit seiner klaren Kupfer-Bernstein-Farbe. Einige Altbiere gehen optisch sogar bis ins Dunkelbraun. Geschmacklich ist Altbier ein würzig, malziges Bier mit einer einprägenden Hopfennote im Abgang. Aufgrund der niedrigen Temperaturen im Brauprozess hat es geschmackliche Ähnlichkeiten mit untergärigen Bieren. In der Regel hat ein Altbier um die 4,8 % Alkohol und wird aus einem zylindrischen 0,2 l Glas getrunken.
Nah verwandt mit dem benachbarten Kölsch, ist Altbier keine regionale Marke wie das Bier aus der Domstadt. Dennoch steht es sehr stark für die Regionen im Niederrhein und Rheinland bis hin zum Ruhrgebiet. Wobei Düsseldorf wohl die Altbier-Hauptstadt der Welt ist.
Carsten Konsen
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Altbier-Brauereien

Da es sich beim Altbier nicht um eine geschützte regionale Marke handelt, kann dieses deutschlandweit und weltweit gebraut werden. Die meisten Altbier-Brauereien finden sich jedoch in Nordrhein-Westfalen. Alleine sieben in Düsseldorf und drei in Krefeld. Zu den national bekanntesten Marken gehören Diebels und Frankenheim. Altbier-Liebhaber schätzen jedoch besonders die Biere von Füchschen oder Schlüssel.
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Unser Fazit

Altbier ist alt, aber geschmacklich definitiv modern und erfrischend jung. Die Städte und Gemeinden in der Region Niederrhein verehren ihr Altbier und sind stolz auf dessen Tradition. Und das nicht zu Unrecht. Schließlich gibt es nicht viele Biere, die auf eine Geschichte blicken können, die bis ins alte Rom zurückführt. Und diese Brauweise bis heute beizubehalten, ist ein Zeichen der Qualität eines Altbiers. Die Verbindung der malzigen Süße mit dem hopfigen Abgang macht das Altbier zu etwas Besonderem.
Kurz gesagt

Altbier hat eine Jahrhunderte lange Geschichte und besonders in Nordrhein-Westfalen eine große Tradition. Doch der Zusatz „Alt-“ kommt nicht von eben jener Geschichte, sondern viel mehr aus der Neuzeit. Das dunkle obergärige Bier zeichnet sich durch seinen würzig-malzigen Geschmack aus, der mit einer deutlichen Hopfennote abgerundet wird. Ein Bier, das auch außerhalb Düsseldorf mehr Aufmerksamkeit verdient.

Carsten Konsen
Carsten Konsen
feinkosten Redakteur